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6. Tag

So, heute gibt’s mal keine Bilder! Oh, wie schade, werden einige denken. Na gut, Sachbilder!
Inzwischen habe ich meine Weckzeit schon um ein Viertelstunde nach hinten geschoben. Denn duschen brauche ich wohl morgens nicht mehr. Gefühlt hat man mich hier als Fisch oder Seepferdchen eingestuft. Jeden Tag 2 bis 3 mal ins Wasser. Wir sind ja auch an der Ostsee.

Also begann der Tag heute mit Rückenschwimmen. Im Vital Centrum also
aufgetaucht, so heißt das Haus, wo die meisten Anwendungen stattfinden. Dort nach Einlass, überall finden ja Kontrollen statt, deine Nummer wird abgeglichen, beim „Bademeister“ gemeldet.
Wann der das letzte mal Sport gemacht hat, wollte ich ihn nicht fragen, so unhöflich bin ich dann doch nicht. Der hätte sicher geantwortet: „Ich spiele doch Leistungsdart mit Spiegel“.
Die Begrüßung fiel so freudig bei ihm aus, sodass ich überlegt habe, woher ich den kenne. So als wenn ich schon das dritte Mal Rückenschwimmen unter seiner fachkundigen Leitung absolviert habe. Was passiert? „Gehen sie schon mal da hinten ins Wasser und tauchen unter der 1. Leine unterdurch. Da können se dann Rückenschwimmen. Muss nicht mit Arme sein kann auch nur Beine sein! 20 Minuten.“


Aha, dachte ich mir, weißt ja wie es geht, also rein ins Wasser, auf meine zugewiesene Bahn und los geht’s. Rückenkraul. Kann ich ja irgendwie. Gefühlt hat die Badepylone mich nicht einmal angeguckt. War dem ja auch egal, der hat noch mit 30 Anderen zu kämpfen. Also gab es weder Anleitung, noch Einweisung, noch Verbesserung oder sonstwas. Ist ja auch kein Wettkampftraining. So kann man halt Leute beschäftigen.

Ab und zu hat irgendeiner der anderen Lemminge, die unter eher schlechter Anleitung im Wasser rumgehüpft sind, meine Bahn gekreuzt. Einer hat ein wenig Pech gehabt. Hab ja hinten keine Augen!
Nach dem Planschen habe ich mich wohlgefühlt!

Endlich durfte ich zur Anmeldediagnostik. Was? Ja, am Computer irgendwelche Fragen beantworten. Zu Anfang gleich der Klopper. Frage zum Ausbildungsstand. Da habe ich gefühlt 10 Minuten vorgesessen und überlegt, was ich da ankreuze. Für mich war nix dabei. Wahrscheinlich kommen die so gut wie gar nicht hierher, obwohl an meinem Tisch 2 davon sitzen. Ich habe „Sonstiges“ angekreuzt. Da stand noch was in Klammern dahinter, was aber auch nicht zutraf.
Den Rest der Fragen hätte für mich gesehen ein Psychologe oder Therapeut stellen MÜSSEN. Also so eine Art von Abfertigung hier geht gar nicht. Ich bin gespannt, ob ich wenigstens irgendwas davon als Rücklauf zu spüren bekomme...

Medizinisches Bad mit Mellissa wie immer.


Vor dem Essen hatte ich noch ein wenig Zeit und bin ne Stunde an der Ostsee langspaziert. Da klettert doch tatsächlich einer bei diesen gefühlten -10 Grad zum Kite-Surfen ins Wasser. Neopren schützt ja alles, aber das Gesicht. Ist ja Karneval, deswegen rote Nase heute.

Apropos Karneval, hier ist nix, die haben sich an die Braunschweiger Empfehlung gehalten und alles abgesagt.



Achtung, es gibt Essen. Irgendwer hat für mich am Wochenende einen roten Punkt auf die 2 gesetzt, ohne dass ich überhaupt weiß, was die 2 heute ist. Am Wochenende kann man nirgendwo den Speiseplan nachträglich einsehen. Da es egal ist, ob 1, 2 oder 3, war es mir auch egal.

Letztlich war es egal. Ich hatte unfreiwillig Hähnchenbrust ausgewählt. Das war so ein großer weißer, ziemlich harter Fleischklotz, den man nicht mal an Hand von Gewürzen definieren konnte. Dazu Reis und eigentlich Bratensoße. Bratensoße zu Hähnchenbrust. Ich glaube die Köche haben erst kürzlich vom Industrieanlagenmechaniker umgeschult. Nichts gegen die Mechaniker, soll nur verdeutlichen, dass hier kein Handwerk vorhanden ist.

Als einfallsreichen Nachtisch gab es einen Apfel. Ich habe 2 genommen!

Heute nachmittag halbe Stunde Ergometertraining und halbe Stunde Krafttraining. Ich hab ne Stunde Kraft gemacht. Brauch ja noch welche und hatte ja noch Zeit. Ich war immer noch zur Einweisung eingeplant, letztlich hatte ich ja schon eine, also habe ich die Einweisung wieder abgelehnt. Ich hätte mich also 3 mal einweisen lassen können. Mit Zwangsjacke natürlich ;-)
Nach dem Mittag hatte ich einen neuen Wasserkocher bestellt, da meiner von Anfang an genässt hat. Fa. Unold hat da ganze Arbeit geleistet. Ein Wasserkocher mit Edelstahlmantel, aber durchbohrt für Griffschrauben. Und an diesen Stellen nässt das halt irgendwann durch. Geniale Ingenieurskunst!

Jetzt habe ich einen neuen. Der heißt Petra. Petra passt nicht auf Ewald. Ewald ist das Untergestell. Die beiden müssen eine passige Verbindung eingehen, damit der Hebel hochgeschoben werden kann und der Inhalt von Petra heiß wird. Da Petra nicht auf Ewald passt, gibt es kein heißes Wasser.

Also wieder reklamieren und warten. Ich bin gespannt.

Ich mache mich fertig zum Walken. Dass ich irgendwann tatsächlich mit Stöcken durch die Gegend renne ohne dass ich was unter den Füßen habe.... Auch hier bin ich gespannt.

Bei der Einweisung habe ich die ALFA-Methode kennengelernt. ALFA heißt doch, so schnell wie möglich rosten, was hat das mit Walken zu tun. Auch noch Hausaufgaben machen und auswendig lernen. Also aufrecht gehen, langen Arm, flacher Stock und angepasste Schrittlänge. Drei von uns Vieren wurden für die schnelle Umsetzung gelobt. So schwer war es ja nu nich. Die Vierte hatte doch arge Probleme, nicht mit der Umsetzung, die war perfekt, jedoch hat sie Hüftprobleme und kann nur ca. 0,3 km/h schlürfen. Warum jetzt gerade zu diesem Zeitpunkt Walken, ich weiß nicht.

Unser Therapeut ist schon ein lustiger Vogel, der meinte gleich: „Wenn du so weiter in die Sauna walkst, sag ich Nacktschnecke zu dir“. Haha. War nicht böse gemeint, hat auch jeder so verstanden!

Da mich das so gefordert hat, das 10-Minuten-Indoortraining (obwohl ich sagen muss, die Einweisung war sehr gut, nur ab 6 Beaufort geht draussen beim Walken nix mehr ;-() bin ich anschließend noch laufen.

Nach dem Laufen komme ich aufs Zimmer und siehe da, ein neuer Wasserkocher der Marke Bomann. Der funktioniert und nach dem Abendessen ist hier Schluss...

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